- Mykotoxine
- Mykotoxine,Pilzgifte, sekundäre Stoffwechselprodukte von Pilzen, die beim Menschen sowie bei verschiedenen Warmblütern bereits in geringer Dosierung Pilzvergiftungen (Mykotoxikosen) hervorrufen. Zu den Mykotoxinen gehören die Krebs erzeugenden Aflatoxine, das hitzelabile, flüchtige Gyromitrin der Frühjahrslorchel, die besonders gefährlichen, häufig zum Tode führenden Knollenblätterpilzgifte (Amanitine, Phallotoxine), das von Fliegen- und Pantherpilzen sowie von Risspilzen gebildete Muskarin, das von Fliegen- und Pantherpilzen produzierte Muskimol sowie das Orellanin in verschiedenen Schierlingen, das v. a. die Nieren schädigt. Auch die therapeutisch genutzten Mutterkornalkaloide zählen zu den Pilzgiften. Im Mittelalter wurden durch mit Mutterkorn befallenem Getreide schwere Vergiftungen (Ignis sacer, Antoniusfeuer) hervorgerufen, die zum Teil epidemieartige Ausmaße annahmen.
Universal-Lexikon. 2012.